Ancampen im Wiesbadener Tageblatt

Erstellt von: eriba | Mai 3, 2017 Kategorie: Neuigkeiten

Besitzer der Kult-Wohnwagen Eriba treffen sich auf dem Rüdesheimer Campingplatz

 

Besitzer der Kult-Wohnwagen Eriba treffen sich auf dem Rüdesheimer Campingplatz

 

Von Christina Schultz

RÜDESHEIM - Die Tore des Rüdesheimer Campingplatzes öffnen sich zur neuen Saison. Nicht nur Luxusmobile stehen hier Seite an Seite auf dem Areal am Rhein, auch die Liebhaber von Reiseanhängern mit Kultstatus rollen mit ihren Schmuckstücken aufs Gelände. Mit Namen wie Puck, Pan, Faun und Triton erinnern sie an Fabelwesen der Mythologie. Hier stehen sie nebeneinander, Eriba-Wohnwagen aus der Nachkriegszeit, Touring-Modelle der 1950er und 1960er Jahre, und Nachfolger aus den 1970ern.

43 Gespanne haben sich für das Alt-Eriba-Register-Treffen in Rüdesheim angemeldet, das Jörg Gösser zum „Ancampen“ der neuen Saison organisiert hat. 2001 gründete er die Alt-Eriba-Register Interessengemeinschaft. Seither können sich Gleichgesinnte im Netzwerk und bei gemeinsamen Camper-Treffen austauschen. Gösser ist mit den Kindern Marlene (11), Florian (15) und Lebensgefährtin Tanja in einem Eriba-Triton aus Wermelskirchen angereist. Auch seine Eltern sind mit eigenem Wohnanhänger dabei.

Auf einer Reise zurück sei er auf den Rüdesheimer Campingplatz aufmerksam geworden. „Super Ausstattung, super sauber, super Aussicht“, ist sein Fazit. „Hier sollte auch unser gemeinsames Ancampen stattfinden.“ Nach dem 1960er Jahre Slogan „Gute Fahrt ins Campingglück“ trudeln im Laufe des Tages immer mehr Gespanne ein und versammeln sich auf dem Terrain mit der gelb-blauen Eriba-Fahne. 

Postkartenidylle der 1960er Jahre

Nicht nur die Pans, Pucks und Fauns mit ihren kompakten Maßen und dem geringen Gewicht alleine sind die Hingucker. Wer Oldtimer zieht, muss auch Oldtimer fahren. Da steht der orangefarbene Opel G5 aus den 1970ern mit dem gleichfarbigen Puck neben einem Opel Rekord Baujahr 1962, das Zugpferd für den etwas größeren Pan. Schnell gleicht das Eriba-Gelände einer Postkarten-Camping Idylle der 1960er Jahre. Die Vorzelte in typischen braun-gelben und orangfarbenen Tönen sind fast größer als die rundlichen Wohnanhänger, von denen meist nur das Faltdach herausguckt. 

„Der Puck ist mit seinen knapp drei Metern Länge genauso lang, wie ein Wohnmobil breit ist“, erklärt Jörg Gösser. Man fühlt sich pudelwohl im Anhänger mit der Ausstrahlung einer gemütlichen Hütte auf Rädern, die auf fünf Quadratmetern alles hat, was man braucht. Außer Dusche und Toilette, aber die gibt es auf dem Campingplatz. Zum Frühstück rücken alle ihre Klapptische zu einer großen Tafel zusammen, abends sitzen die Camper gemeinsam am Lagerfeuer. Auch eine Weinprobe, Wanderungen und eine Rundtour durch den Rheingau sind geplant.

Das Treffen ist auch ein Markt für Eriba-Ersatzteile, die schwer zu bekommen sind. Bettina Schulte-Nienhaus hat sich auf Stoffe für Sonnensegel und Hubdach spezialisiert und näht auf Bestellung. Ehemann Dieter hat den Puck Baujahr 1966 vor acht Jahren gekauft, gezogen vom Käfer Cabrio. Vor 30 Jahren hat Bernd Vehlow aus Münster seinen 68er Pan erstanden und drei Jahre lang restauriert. Bernd und Irmhild Petzold sind mit ihrem Troll aus Mettmann bei Düsseldorf gekommen. Sohn Simon hat sich 2016 einen eigenen Eriba Familia zugelegt. Man infiziert sich recht schnell mit dem Eriba-Virus.

Quelle: Wiesbadener Tageblatt, 02.05.2017